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Was bedeutet der Name Chromosom?
Der Name „Chromosom“ setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen: chroma, was „Farbe“ bedeutet, und soma, was „Körper“ bedeutet. Diese Bezeichnung spiegelt wider, dass Chromosomen in der Zellbiologie durch spezielle Farbstoffe sichtbar gemacht werden können. Diese Färbung ist besonders wichtig, um die Struktur und Anzahl der Chromosomen in Zellen zu analysieren.
Die Verwendung von Farbstoffen zur Sichtbarmachung von Chromosomen ist nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern auch ein historischer Bezugspunkt. Als die ersten Mikroskope entwickelt wurden, ermöglichte die Färbung von Chromosomen Wissenschaftlern, die genetische Information zu untersuchen und zu verstehen. So wurde der Begriff „Chromosom“ geprägt, um diese farbigen Körper zu beschreiben, die die Erbinformationen tragen.
In der modernen Genetik sind Chromosomen nicht nur Träger der DNA, sondern auch entscheidend für die Vererbung von Merkmalen. Sie sind die physische Manifestation der genetischen Information, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Daher ist der Name „Chromosom“ nicht nur eine Beschreibung ihrer Erscheinung, sondern auch ein Hinweis auf ihre grundlegende Rolle in der Biologie.
Die Herkunft des Begriffs Chromosom
Die Herkunft des Begriffs „Chromosom“ ist eng mit der Entwicklung der Zellbiologie und der Genetik verbunden. Der Name setzt sich aus den griechischen Wörtern chroma (χρῶμα), was „Farbe“ bedeutet, und soma (σῶμα), was „Körper“ bedeutet, zusammen. Diese Kombination ist nicht zufällig, denn Chromosomen sind die Strukturen, die in Zellen durch spezielle Farbstoffe sichtbar gemacht werden können.
Die Einführung des Begriffs geht auf die Entdeckungen im 19. Jahrhundert zurück, als Wissenschaftler begannen, die Struktur und Funktion von Zellen genauer zu untersuchen. Mit der Entwicklung von Mikroskopen und der Färbetechniken wurde es möglich, Chromosomen während der Zellteilung zu beobachten. Diese Sichtbarkeit war entscheidend, um die Rolle der Chromosomen bei der Vererbung zu verstehen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Verwendung des Begriffs „Chromosom“ auch die Bedeutung dieser Strukturen in der genetischen Forschung unterstreicht. Chromosomen sind nicht nur farbige Körper, sondern sie tragen die genetische Information, die für die Entwicklung und Funktion von Organismen entscheidend ist. Die Entstehung des Begriffs spiegelt somit die wissenschaftliche Evolution wider, die von der bloßen Beobachtung zur tiefen Einsicht in die genetische Architektur des Lebens führte.
Pro und Contra des Begriffs 'Chromosom'
Aspekt | Pro | Contra |
---|---|---|
Bedeutung des Namens | Der Name 'Chromosom' beschreibt die sichtbare Struktur in Zellen durch Färbung. | Die Übersetzung könnte irreführend sein, da Chromosomen mehr als nur farbige Körper sind. |
Wissenschaftlicher Nutzen | Er erleichtert das Verständnis der Chromosomenfunktion in der Zellbiologie. | Kann den Fokus auf die Komplexität der genetischen Information verringern. |
Tradition und Geschichte | Der Begriff hat sich historisch bewährt und spiegelt die Entwicklung der Wissenschaft wider. | Ein neuer, präziserer Begriff könnte zeitgemäßer sein. |
Rolle in der Genetik | Der Name hebt die bedeutende Rolle der Chromosomen bei der Vererbung hervor. | Aktuelle Forschungen könnten erweiterte und neue Konzepte einführen, die nicht im Namen reflektiert werden. |
Die Bedeutung der Bestandteile des Wortes
Die Bestandteile des Wortes „Chromosom“ tragen eine tiefere Bedeutung, die über die bloße Übersetzung hinausgeht. Das Wort setzt sich aus zwei Elementen zusammen: chroma und soma.
Chroma bezieht sich auf die Farbe. Diese Komponente ist entscheidend, da sie die Fähigkeit der Chromosomen beschreibt, durch spezielle Färbetechniken sichtbar gemacht zu werden. In der Zellbiologie ist die Färbung von Chromosomen ein zentraler Schritt, um deren Struktur und Anzahl zu analysieren. Diese Sichtbarkeit ist nicht nur für die Forschung wichtig, sondern auch für diagnostische Verfahren, wie beispielsweise die Chromosomenanalyse bei genetischen Erkrankungen.
Soma bedeutet Körper. Diese Komponente verweist auf die physische Präsenz der Chromosomen innerhalb der Zelle. Chromosomen sind nicht nur abstrakte Träger von genetischer Information, sondern sie bilden einen konkreten Teil des Zellkerns, der die gesamte genetische Ausstattung eines Organismus enthält. Der Begriff „Körper“ unterstreicht somit die physische und strukturelle Rolle, die Chromosomen im Zellinneren spielen.
Zusammengefasst verdeutlicht die Herkunft des Begriffs „Chromosom“, dass es sich um farbige Körper handelt, die in der Zelle eine fundamentale Rolle bei der Speicherung und Übertragung genetischer Informationen spielen. Diese beiden Bestandteile des Wortes sind somit nicht nur linguistisch interessant, sondern auch entscheidend für das Verständnis der biologischen Funktion von Chromosomen.
Die Funktion von Chromosomen im Zellkern
Die Funktion von Chromosomen im Zellkern ist von zentraler Bedeutung für die genetische Integrität und die korrekte Zellteilung. Chromosomen sind die strukturellen Einheiten, die die DNA enthalten, und sie spielen eine entscheidende Rolle in verschiedenen biologischen Prozessen.
Eine der Hauptfunktionen von Chromosomen ist die Speicherung von genetischer Information. Jedes Chromosom trägt Gene, die die Anweisungen für die Synthese von Proteinen enthalten. Diese Proteine sind für die Entwicklung, das Wachstum und die Funktion von Zellen und Organismen unerlässlich.
Darüber hinaus sind Chromosomen entscheidend für die Vererbung von Merkmalen. Bei der Zellteilung, insbesondere während der Mitose und Meiose, werden Chromosomen dupliziert und gleichmäßig auf die Tochterzellen verteilt. Dies gewährleistet, dass jede Tochterzelle eine vollständige Kopie des genetischen Materials erhält, was für die Aufrechterhaltung der genetischen Stabilität wichtig ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Regulation der Genexpression. Chromosomen sind nicht nur passive Träger von DNA; sie beeinflussen aktiv, welche Gene zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang exprimiert werden. Diese Regulation ist entscheidend für die Anpassung der Zelle an verschiedene Umgebungsbedingungen und für die Entwicklung spezifischer Zelltypen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Chromosomen im Zellkern eine multifunktionale Rolle spielen, die von der Speicherung genetischer Informationen über die Vererbung bis hin zur Regulation der Genexpression reicht. Ihre korrekte Funktion ist für das Überleben und die Gesundheit von Zellen und Organismen unerlässlich.
Chromosomen in der Zellteilung
Chromosomen spielen eine entscheidende Rolle während der Zellteilung, insbesondere in den Phasen der Mitose und Meiose. Diese Prozesse sind essenziell für das Wachstum, die Entwicklung und die Fortpflanzung von Organismen.
Während der Mitose wird eine Zelle in zwei identische Tochterzellen geteilt. Hierbei durchlaufen die Chromosomen mehrere wichtige Schritte:
- Kondensation: Zu Beginn der Mitose kondensieren die Chromosomen, sodass sie sich sichtbar unter dem Mikroskop machen. Diese Verdichtung ist notwendig, um die Chromosomen während der Zellteilung effizient zu bewegen.
- Alignment: Die kondensierten Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialebene der Zelle an. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass jede Tochterzelle eine vollständige Kopie der Chromosomen erhält.
- Trennung: Die Schwesterchromatiden werden schließlich getrennt und zu den entgegengesetzten Polen der Zelle gezogen. Dieser Schritt ist kritisch, um die genetische Information korrekt zu verteilen.
In der Meiose, die für die Bildung von Geschlechtszellen (Gameten) verantwortlich ist, erfolgt eine spezielle Form der Zellteilung:
- Reduktionsteilung: Hierbei wird die Chromosomenanzahl halbiert, sodass die resultierenden Gameten haploid sind. Dies ist wichtig für die sexuelle Fortpflanzung, da es sicherstellt, dass die Chromosomenzahl bei der Befruchtung wiederhergestellt wird.
- Crossing-over: Während der Meiose kann es zu einem Austausch von genetischem Material zwischen homologen Chromosomen kommen. Dies erhöht die genetische Vielfalt der Nachkommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Chromosomen in der Zellteilung eine zentrale Rolle spielen, indem sie die Erbinformationen sicher und präzise an die Tochterzellen weitergeben. Ihre korrekte Funktion ist entscheidend für die genetische Stabilität und Vielfalt von Organismen.
Die Sichtbarkeit von Chromosomen unter dem Mikroskop
Die Sichtbarkeit von Chromosomen unter dem Mikroskop ist ein entscheidender Aspekt in der Zellbiologie und Genetik. Um Chromosomen zu beobachten, ist es notwendig, sie in einem bestimmten Zustand zu betrachten, in dem sie sich in einer kompakten Form befinden. Dies geschieht typischerweise während der Zellteilung, insbesondere in der Mitose und Meiose.
Um Chromosomen sichtbar zu machen, werden spezielle Färbetechniken eingesetzt. Diese Techniken nutzen Farbstoffe, die an die DNA binden und die Chromosomen hervorheben. Zu den gängigen Färbemethoden gehören:
- Giemsa-Färbung: Eine der häufigsten Methoden, die eine klare Sicht auf die Chromosomenstruktur ermöglicht.
- Fluoreszenzfärbung: Diese Technik verwendet fluoreszierende Farbstoffe, die unter UV-Licht leuchten und detaillierte Informationen über die Chromosomen liefern.
- FISH (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung): Eine spezialisierte Methode, die es ermöglicht, spezifische DNA-Sequenzen innerhalb der Chromosomen sichtbar zu machen.
Die Sichtbarkeit der Chromosomen ist nicht nur für die Forschung wichtig, sondern auch für diagnostische Zwecke. Beispielsweise können Chromosomenanalysen zur Identifizierung genetischer Anomalien oder zur Diagnose von Krankheiten wie dem Down-Syndrom verwendet werden. Diese Analysen helfen dabei, die Chromosomenzahl und -struktur zu überprüfen und können entscheidende Informationen über genetische Erkrankungen liefern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sichtbarkeit von Chromosomen unter dem Mikroskop durch geeignete Färbetechniken ermöglicht wird, die eine detaillierte Analyse der genetischen Informationen erlauben. Diese Techniken sind unerlässlich für das Verständnis der Chromosomenstruktur und ihrer Funktionen in der Zellbiologie.
Chromosomenanzahl in verschiedenen Organismen
Die Chromosomenanzahl variiert erheblich zwischen verschiedenen Organismen und ist ein wichtiges Merkmal, das zur Identifizierung und Klassifizierung von Arten dient. Jedes Lebewesen hat eine spezifische Anzahl von Chromosomen, die in den Körperzellen vorhanden sind. Diese Zahl kann von wenigen bis zu mehreren Hundert reichen.
Hier sind einige Beispiele für die Chromosomenanzahl in verschiedenen Organismen:
- Mensch: 46 Chromosomen (23 Paare)
- Weizen: 42 Chromosomen (21 Paare)
- Karpfen: 104 Chromosomen (52 Paare)
- Spulwurm (Caenorhabditis elegans): 2 Chromosomen (1 Paar)
- Fruchtfliege (Drosophila melanogaster): 8 Chromosomen (4 Paare)
- Euglena (Alge): 200 Chromosomen (100 Paare)
Die Unterschiede in der Chromosomenanzahl sind nicht nur ein Ergebnis der Evolution, sondern auch ein Indikator für die Komplexität des Organismus. Zum Beispiel haben viele Pflanzenarten eine höhere Chromosomenanzahl als Tiere, was oft mit ihrer Fähigkeit zur Anpassung und Variation in Verbindung gebracht wird. Diese Variation kann auch durch Polyploidie entstehen, ein Zustand, bei dem Organismen mehr als zwei Chromosomensätze besitzen, was bei Pflanzen häufig vorkommt.
Die Chromosomenanzahl hat auch praktische Anwendungen in der Landwirtschaft und Züchtung, da sie Einfluss auf Merkmale wie Ertrag, Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit hat. Das Verständnis der Chromosomenanzahl und ihrer Variationen ist somit entscheidend für die Forschung in der Genetik und der Evolutionsbiologie.
Die Struktur von Chromosomen und ihre homologen Paare
Die Struktur von Chromosomen ist komplex und spielt eine entscheidende Rolle in der Funktion und Vererbung genetischer Informationen. Jedes Chromosom besteht aus einem langen DNA-Molekül, das um Proteine, insbesondere Histone, gewickelt ist. Diese Proteine helfen, die DNA zu organisieren und zu komprimieren, sodass sie in den Zellkern passt.
Chromosomen sind in der Regel in zwei identische Hälften, die als Schwesterchromatiden bezeichnet werden, unterteilt, die während der Zellteilung getrennt werden. Diese Struktur ermöglicht eine präzise Verteilung der genetischen Information auf die Tochterzellen.
Ein wichtiger Aspekt der Chromosomenstruktur ist die Existenz von homologen Chromosomen. Diese Paare bestehen aus einem Chromosom, das von der Mutter und einem vom Vater stammt. Homologe Chromosomen sind in Form und Größe ähnlich und tragen Gene für die gleichen Merkmale, können jedoch unterschiedliche Varianten oder Allele dieser Gene aufweisen. Diese Variation ist entscheidend für die genetische Diversität innerhalb einer Population.
Die homologen Chromosomenpaare sind während der Meiose besonders wichtig, da sie den Austausch von genetischem Material durch einen Prozess namens Crossing-over ermöglichen. Dieser Austausch führt zu einer neuen Kombination von Allelen, was zur genetischen Vielfalt der Nachkommen beiträgt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Struktur der Chromosomen und ihre homologen Paare essenziell für die korrekte Vererbung von genetischen Informationen sind. Sie gewährleisten, dass die genetische Vielfalt erhalten bleibt und dass die Zellen während der Teilung die richtigen genetischen Informationen erhalten.
Chromosomen und genetische Informationen
Chromosomen sind die Träger der genetischen Informationen in einem Organismus und spielen eine zentrale Rolle in der Vererbung. Jedes Chromosom enthält zahlreiche Gene, die die Anweisungen für die Entwicklung und Funktion eines Organismus kodieren. Diese Gene sind spezifische Abschnitte der DNA, die für bestimmte Merkmale verantwortlich sind.
Die genetischen Informationen, die in den Chromosomen gespeichert sind, bestimmen eine Vielzahl von Eigenschaften, darunter:
- Physische Merkmale: Dazu gehören Merkmale wie Augenfarbe, Haarfarbe und Körpergröße, die durch die Kombination von Allelen von beiden Elternteilen beeinflusst werden.
- Biochemische Prozesse: Gene steuern enzymatische Aktivitäten und andere biochemische Reaktionen, die für das Überleben und die Gesundheit des Organismus entscheidend sind.
- Entwicklungsprozesse: Chromosomen enthalten Gene, die für die korrekte Entwicklung von Organismen während der Embryonalentwicklung verantwortlich sind.
Die genetische Information wird nicht nur durch die Anzahl der Chromosomen, sondern auch durch die spezifische Anordnung der Gene innerhalb dieser Chromosomen bestimmt. Diese Anordnung kann von Individuum zu Individuum variieren, was zur genetischen Vielfalt innerhalb einer Population beiträgt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der Chromosomen in der Genexpression. Die Art und Weise, wie Gene aktiviert oder deaktiviert werden, beeinflusst, welche Proteine in einer Zelle produziert werden. Diese Regulation ist entscheidend für die Anpassungsfähigkeit des Organismus an verschiedene Umweltbedingungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Chromosomen nicht nur passive Träger von genetischer Information sind, sondern aktive Teilnehmer an den biologischen Prozessen, die das Leben steuern. Ihre Struktur und Funktion sind entscheidend für das Verständnis von Vererbung, Entwicklung und evolutionärer Anpassung.
Geschlechtschromosomen und ihre Rolle
Die Geschlechtschromosomen sind eine spezielle Gruppe von Chromosomen, die für die Bestimmung des Geschlechts eines Individuums verantwortlich sind. Im Menschen gibt es zwei Geschlechtschromosomen: das X- und das Y-Chromosom. Diese Chromosomen spielen eine entscheidende Rolle in der genetischen Ausstattung und der Entwicklung geschlechtsspezifischer Merkmale.
Bei der Befruchtung trägt die Eizelle immer ein X-Chromosom, während das Spermium entweder ein X- oder ein Y-Chromosom tragen kann. Das Geschlecht des Nachkommens wird durch die Kombination dieser Chromosomen bestimmt:
- XX: Weibliche Nachkommen, die zwei X-Chromosomen erben.
- XY: Männliche Nachkommen, die ein X- und ein Y-Chromosom erben.
Die Geschlechtschromosomen sind nicht nur für die Bestimmung des Geschlechts verantwortlich, sondern sie enthalten auch Gene, die für die Entwicklung geschlechtsspezifischer Eigenschaften und Funktionen wichtig sind. Zum Beispiel sind Gene auf dem Y-Chromosom entscheidend für die männliche Geschlechtsentwicklung und die Bildung von Hoden. Umgekehrt sind viele Gene auf dem X-Chromosom für die Entwicklung weiblicher Merkmale und Funktionen von Bedeutung.
Ein interessanter Aspekt der Geschlechtschromosomen ist die Dosiskompensation, die bei weiblichen Säugetieren auftritt. Da Frauen zwei X-Chromosomen besitzen, wird eines der beiden X-Chromosomen in jeder Zelle inaktiviert, um eine Überexpression der Gene zu vermeiden. Dieser Prozess wird als X-Inaktivierung bezeichnet und sorgt dafür, dass die Genexpression zwischen den Geschlechtern ausgeglichen bleibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Geschlechtschromosomen eine fundamentale Rolle in der genetischen Ausstattung und der Entwicklung von Organismen spielen. Ihre Funktion geht über die bloße Geschlechtsbestimmung hinaus und umfasst auch wichtige genetische Informationen, die für die Entwicklung und Gesundheit von Bedeutung sind.
Relevante genetische Syndrome im Zusammenhang mit Chromosomen
Im Zusammenhang mit Chromosomen gibt es mehrere genetische Syndrome, die durch Anomalien in der Chromosomenzahl oder -struktur verursacht werden. Diese Syndrome können erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung und Gesundheit eines Individuums haben. Hier sind einige der bekanntesten genetischen Syndrome:
- Down-Syndrom: Auch als Trisomie 21 bekannt, tritt dieses Syndrom auf, wenn eine Person drei Kopien des 21. Chromosoms hat. Es ist durch geistige Behinderung, charakteristische Gesichtszüge und ein erhöhtes Risiko für bestimmte gesundheitliche Probleme gekennzeichnet.
- Klinefelter-Syndrom: Dieses Syndrom betrifft Männer, die ein zusätzliches X-Chromosom haben (XXY statt XY). Es kann zu körperlichen und kognitiven Entwicklungsverzögerungen führen, einschließlich einer verminderten Fruchtbarkeit und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krankheiten.
- Turner-Syndrom: Frauen mit diesem Syndrom haben nur ein X-Chromosom (X0). Es ist gekennzeichnet durch eine Reihe von Symptomen, darunter Kleinwuchs, Unfruchtbarkeit und verschiedene gesundheitliche Probleme, die das Herz und die Nieren betreffen können.
- Prader-Willi-Syndrom: Dieses Syndrom entsteht durch das Fehlen bestimmter Gene auf dem väterlichen Chromosom 15. Es führt zu einer Vielzahl von Symptomen, darunter Fettleibigkeit, geistige Behinderung und Verhaltensprobleme.
- Angelman-Syndrom: Im Gegensatz zum Prader-Willi-Syndrom resultiert dieses Syndrom aus dem Verlust eines bestimmten Gens auf dem mütterlichen Chromosom 15. Es ist gekennzeichnet durch schwere geistige Behinderung, Schwierigkeiten beim Sprechen und charakteristische Bewegungsmuster.
Diese Syndrome verdeutlichen, wie wichtig die korrekte Anzahl und Struktur der Chromosomen für die Gesundheit und Entwicklung eines Individuums ist. Genetische Tests und Analysen können helfen, solche Anomalien frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Die Bedeutung von Chromosomen in der Genetik
Die Bedeutung von Chromosomen in der Genetik ist vielschichtig und reicht weit über die bloße Speicherung von Erbinformationen hinaus. Chromosomen sind nicht nur die physische Struktur, die die DNA organisiert, sondern sie spielen auch eine entscheidende Rolle in verschiedenen genetischen Prozessen, die für die Entwicklung und Funktion von Organismen unerlässlich sind.
Ein zentraler Aspekt ist die Vererbung. Chromosomen sind die Einheiten, durch die genetische Informationen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Bei der sexuellen Fortpflanzung kombinieren sich die Chromosomen von Mutter und Vater, was zu einer genetischen Vielfalt führt, die für die Anpassung und Evolution von Arten von entscheidender Bedeutung ist.
Darüber hinaus sind Chromosomen entscheidend für die Genexpression. Die Art und Weise, wie Gene auf den Chromosomen aktiviert oder deaktiviert werden, beeinflusst, welche Proteine in einer Zelle produziert werden. Diese Regulation ist wichtig für die Entwicklung spezifischer Zelltypen und die Reaktion auf Umweltveränderungen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rolle der Chromosomen in der Fehlerkorrektur und der Reparatur von DNA-Schäden. Chromosomen enthalten Mechanismen, die sicherstellen, dass genetische Informationen korrekt kopiert werden und dass Schäden an der DNA repariert werden, bevor sie zu Mutationen führen können. Diese Prozesse sind entscheidend für die Aufrechterhaltung der genetischen Stabilität und die Prävention von Krankheiten wie Krebs.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Chromosomen eine fundamentale Rolle in der Genetik spielen, indem sie nicht nur die Erbinformationen speichern, sondern auch aktiv an der Vererbung, Genexpression und der Aufrechterhaltung der genetischen Integrität beteiligt sind. Ihr Verständnis ist entscheidend für die Forschung in der Genetik, Medizin und Biologie.
FAQ zu Chromosomen und deren Bedeutung
Was bedeutet der Name Chromosom?
Der Name „Chromosom“ stammt aus den griechischen Wörtern „chroma“ (Farbe) und „soma“ (Körper), was darauf hinweist, dass Chromosomen mit speziellen Farbstoffen sichtbar gemacht werden können.
Warum ist die Färbung von Chromosomen wichtig?
Die Färbung ermöglicht die Sichtbarkeit von Chromosomen unter dem Mikroskop, was entscheidend für die Analyse ihrer Struktur und die Überprüfung der Chromosomenzahl ist.
Welche Rolle spielen Chromosomen in der Genetik?
Chromosomen tragen die genetischen Informationen eines Organismus und sind entscheidend für die Vererbung von Merkmalen von einer Generation zur nächsten.
Wie sind Chromosomen strukturiert?
Jedes Chromosom besteht aus einem langen DNA-Molekül, das um Histonproteine gewickelt ist und in der Regel in zwei identische Hälften, die Schwesterchromatiden, unterteilt ist.
Was sind homologe Chromosomen?
Homologe Chromosomen sind Paare von Chromosomen, die eine ähnliche Form und Größe haben und Gene für dieselben Merkmale tragen, jedoch unterschiedliche Allele besitzen können.