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Was ist Kurzarbeit? Eine einfache Erklärung
Kurzarbeit bezeichnet die vorübergehende Reduzierung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Dies geschieht in der Regel, um wirtschaftliche Schwierigkeiten eines Unternehmens zu überbrücken, ohne dass es zu betriebsbedingten Kündigungen kommt. Die Idee dahinter ist einfach: Statt Mitarbeiter zu entlassen, wird die Arbeitszeit verringert, um Personalkosten zu senken und gleichzeitig die Beschäftigung zu sichern.
In der Praxis bedeutet das, dass Arbeitnehmer weniger Stunden arbeiten, während die Arbeitgeber die Kurzarbeit bei der zuständigen Agentur für Arbeit anmelden müssen. Die Arbeitnehmer erhalten dann Kurzarbeitergeld, das einen Teil des Verdienstausfalls ausgleicht. Dies hilft, die finanzielle Belastung während schwieriger Zeiten zu mildern und die Bindung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern aufrechtzuerhalten.
Die Gründe für die Einführung von Kurzarbeit sind vielfältig. Häufige Auslöser sind:
- Rückgang der Auftragslage
- Lieferengpässe
- Witterungsbedingungen, die die Produktion beeinträchtigen
- Behördliche Anordnungen, beispielsweise in Krisenzeiten
Zusammengefasst ist Kurzarbeit ein wichtiges Instrument, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Arbeitsplätze zu sichern und gleichzeitig die finanzielle Stabilität der Unternehmen zu unterstützen. Arbeitnehmer sollten sich über ihre Rechte und Möglichkeiten im Klaren sein, um im Bedarfsfall gut informiert handeln zu können.
Gründe für Kurzarbeit
Die Einführung von Kurzarbeit kann aus verschiedenen Gründen erfolgen, die meist mit wirtschaftlichen Herausforderungen verbunden sind. Hier sind einige der häufigsten Gründe, die Unternehmen dazu bewegen, Kurzarbeit anzumelden:
- Rückgang der Auftragslage: Ein plötzlicher Rückgang der Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen kann dazu führen, dass Unternehmen ihre Produktionskapazitäten anpassen müssen.
- Lieferengpässe: Schwierigkeiten in der Lieferkette, sei es durch globale Ereignisse oder lokale Probleme, können die Produktion hemmen und eine Reduzierung der Arbeitsstunden notwendig machen.
- Wirtschaftliche Krisen: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, wie z.B. während einer Rezession, greifen viele Unternehmen auf Kurzarbeit zurück, um ihre Kosten zu senken.
- Behördliche Anordnungen: In besonderen Situationen, wie etwa während einer Pandemie, können staatliche Maßnahmen ergriffen werden, die die Geschäftstätigkeit einschränken und Kurzarbeit erforderlich machen.
- Witterungsbedingungen: In bestimmten Branchen, wie der Bauwirtschaft, können extreme Wetterbedingungen die Arbeit vorübergehend einstellen und Kurzarbeit notwendig machen.
- Technologische Umstellungen: Unternehmen, die in neue Technologien investieren oder Produktionsprozesse umstellen, können vorübergehend auf Kurzarbeit zurückgreifen, während die Umstellung erfolgt.
Diese Gründe zeigen, dass Kurzarbeit ein flexibles Instrument ist, um auf kurzfristige Herausforderungen zu reagieren und gleichzeitig die Beschäftigung der Mitarbeiter zu sichern. Unternehmen können so ihre wirtschaftliche Stabilität wahren und die Grundlage für eine zukünftige Erholung schaffen.
Vor- und Nachteile der Kurzarbeit
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Sicherung von Arbeitsplätzen | Finanzielle Einbußen durch reduzierte Arbeitszeit |
Vermeidung von betriebsbedingten Kündigungen | Mögliche Unzufriedenheit der Mitarbeiter |
Kurzarbeitergeld als finanzieller Ausgleich | Kurzarbeit kann die Motivation der Mitarbeiter beeinträchtigen |
Flexibilität bei der Anpassung der Arbeitszeiten | Rechtliche und bürokratische Hürden bei der Beantragung |
Erhalt des Know-hows im Unternehmen | Umgang mit veränderten Arbeitsbedingungen kann herausfordernd sein |
Voraussetzungen für Kurzarbeit
Für die Einführung von Kurzarbeit müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die sowohl rechtlicher als auch betrieblicher Natur sind. Diese Bedingungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Kurzarbeit rechtmäßig und effektiv umgesetzt wird. Hier sind die wesentlichen Voraussetzungen:
- Vorübergehende wirtschaftliche Schwierigkeiten: Es müssen klare, vorübergehende Gründe vorliegen, die die Einführung von Kurzarbeit rechtfertigen. Dies kann beispielsweise ein plötzlicher Rückgang der Aufträge oder Lieferengpässe sein.
- Zustimmung des Betriebsrats: Wenn ein Betriebsrat im Unternehmen existiert, ist dessen Zustimmung zur Einführung von Kurzarbeit erforderlich. Dies fördert die Transparenz und das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
- Einverständnis der betroffenen Mitarbeiter: In vielen Fällen ist es notwendig, dass die betroffenen Arbeitnehmer der Kurzarbeit zustimmen. Dies kann durch individuelle Vereinbarungen oder durch eine Betriebsvereinbarung geschehen.
- Anzeige bei der Agentur für Arbeit: Der Arbeitgeber muss die Kurzarbeit bei der zuständigen Agentur für Arbeit anmelden. Diese Anzeige ist Voraussetzung für den Bezug von Kurzarbeitergeld.
- Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Kurzarbeit kann nur für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte beantragt werden. Ausnahmen gelten für bestimmte Gruppen, wie z.B. Auszubildende in speziellen Fällen.
Diese Voraussetzungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass Kurzarbeit nicht willkürlich eingesetzt wird, sondern als gezielte Maßnahme zur Krisenbewältigung dient. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten sich über diese Bedingungen im Klaren sein, um die Rechte und Pflichten im Rahmen der Kurzarbeit zu verstehen.
Antragsverfahren für Kurzarbeit
Das Antragsverfahren für Kurzarbeit ist ein wesentlicher Schritt, um die finanziellen Hilfen in Anspruch zu nehmen und die Arbeitsplätze zu sichern. Der Prozess wird in mehreren Phasen durchgeführt, die sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer betreffen. Hier sind die wichtigsten Schritte im Detail:
- Vorbereitung durch den Arbeitgeber: Der Arbeitgeber muss zunächst die wirtschaftlichen Gründe für die Einführung von Kurzarbeit dokumentieren. Dazu gehören Nachweise über die aktuelle Auftragslage und mögliche Maßnahmen zur Krisenbewältigung.
- Information der Mitarbeiter: Es ist wichtig, dass die betroffenen Arbeitnehmer über die geplante Kurzarbeit informiert werden. Dies kann durch Betriebsversammlungen oder individuelle Gespräche geschehen.
- Einholung der Zustimmung: Falls ein Betriebsrat vorhanden ist, muss dessen Zustimmung zur Einführung von Kurzarbeit eingeholt werden. Auch die Zustimmung der betroffenen Mitarbeiter ist in vielen Fällen erforderlich.
- Anmeldung bei der Agentur für Arbeit: Der Arbeitgeber reicht den Antrag auf Kurzarbeit bei der zuständigen Agentur für Arbeit ein. Dieser Antrag muss alle erforderlichen Unterlagen und Nachweise enthalten, um die Gründe für die Kurzarbeit zu belegen.
- Genehmigung durch die Agentur für Arbeit: Nach Prüfung des Antrags entscheidet die Agentur für Arbeit über die Genehmigung. In der Regel dauert dieser Prozess etwa zwei Wochen, kann aber je nach Situation variieren.
- Umsetzung der Kurzarbeit: Nach der Genehmigung kann die Kurzarbeit umgesetzt werden. Der Arbeitgeber informiert die Mitarbeiter über die genauen Arbeitszeiten und die Höhe des Kurzarbeitergeldes.
- Abrechnung des Kurzarbeitergeldes: Der Arbeitgeber zahlt zunächst die Gehälter an die Mitarbeiter und rechnet anschließend die ausgefallenen Beträge mit der Agentur für Arbeit ab.
Es ist wichtig, dass alle Schritte sorgfältig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Kurzarbeit rechtmäßig und effektiv umgesetzt wird. Arbeitnehmer sollten sich über ihre Rechte im Klaren sein und gegebenenfalls Rücksprache mit ihrem Betriebsrat oder einer Gewerkschaft halten, um Unterstützung zu erhalten.
Wer kann in Kurzarbeit gehen?
In Deutschland können verschiedene Gruppen von Arbeitnehmern in Kurzarbeit gehen, wobei die Regelungen einige spezifische Voraussetzungen beinhalten. Grundsätzlich gilt:
- Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: In der Regel sind alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, berechtigt, Kurzarbeit zu beantragen. Dazu zählen Arbeitnehmer in Vollzeit und Teilzeit.
- Leiharbeitnehmer: Auch Leiharbeitnehmer können in Kurzarbeit gehen, sofern der Verleiher die Kurzarbeit anmeldet und die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind.
- Azubis: Auszubildende sind in der Regel nicht von Kurzarbeit betroffen, können jedoch in bestimmten Ausnahmefällen ebenfalls in Kurzarbeit gehen, wenn dies im Ausbildungsbetrieb notwendig ist.
- Minijobber: Minijobber haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, da sie nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Sie können jedoch in der Regel weiterhin arbeiten, wenn dies möglich ist.
- Selbstständige: Selbstständige haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, können jedoch andere staatliche Hilfen in Anspruch nehmen, die in Krisenzeiten zur Verfügung stehen.
Es ist wichtig, dass die betroffenen Arbeitnehmer über ihre Rechte informiert sind und sich gegebenenfalls mit ihrem Arbeitgeber oder Betriebsrat austauschen, um Klarheit über die individuelle Situation zu erhalten. Die Regelungen können je nach Branche und Unternehmensgröße variieren, daher ist eine individuelle Prüfung sinnvoll.
Dauer der Kurzarbeit
Die Dauer der Kurzarbeit ist ein entscheidender Faktor, der sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer von Bedeutung ist. Grundsätzlich gilt, dass Kurzarbeit in der Regel für maximal 12 Monate beantragt werden kann. Diese Frist ermöglicht es Unternehmen, vorübergehende wirtschaftliche Schwierigkeiten zu überbrücken, ohne Mitarbeiter entlassen zu müssen.
In bestimmten Fällen, insbesondere bei anhaltenden Krisensituationen, kann die Dauer der Kurzarbeit jedoch verlängert werden. Eine Sonderregelung sieht vor, dass bis zu 24 Monate Kurzarbeitergeld bezogen werden kann, sofern dies durch eine Rechtsverordnung festgelegt wird. Diese Regelung bietet Unternehmen zusätzliche Flexibilität, um sich in schwierigen Zeiten zu stabilisieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die maximale Dauer der Kurzarbeit nicht nur von der wirtschaftlichen Lage abhängt, sondern auch von der Genehmigung durch die zuständige Agentur für Arbeit. Arbeitgeber müssen regelmäßig Nachweise erbringen, um die Notwendigkeit der Kurzarbeit zu untermauern und eine Verlängerung zu beantragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dauer der Kurzarbeit sowohl auf 12 Monate als auch auf bis zu 24 Monate ausgeweitet werden kann, abhängig von den spezifischen Umständen und der Genehmigung durch die Behörden. Arbeitnehmer sollten sich über die geltenden Fristen und Regelungen informieren, um ihre Rechte und Möglichkeiten zu verstehen.
Was ist Kurzarbeitergeld?
Kurzarbeitergeld ist eine staatliche Leistung, die Arbeitnehmern zusteht, wenn ihre Arbeitszeit aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten vorübergehend reduziert wird. Es dient als finanzieller Ausgleich für den Verdienstausfall, der durch die Reduzierung der Arbeitsstunden entsteht. Die Höhe des Kurzarbeitergeldes beträgt in der Regel 60% des ausgefallenen Nettoentgelts. Für Beschäftigte mit mindestens einem Kind erhöht sich dieser Betrag auf 67%.
Die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes erfolgt durch den Arbeitgeber, der in Vorleistung tritt und die Beträge anschließend mit der zuständigen Agentur für Arbeit abrechnet. Dies bedeutet, dass Arbeitnehmer in der Regel keine direkten Anträge auf das Kurzarbeitergeld stellen müssen, da der Arbeitgeber den gesamten Prozess initiiert.
Ein wichtiger Aspekt des Kurzarbeitergeldes ist, dass es nicht nur den Erhalt des Arbeitsplatzes unterstützt, sondern auch dazu beiträgt, die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu sichern. Dadurch wird verhindert, dass in Krisenzeiten massenhaft Kündigungen ausgesprochen werden müssen.
Zusätzlich gibt es verschiedene Ergänzende Sozialleistungen, die in Kombination mit dem Kurzarbeitergeld beantragt werden können, wie zum Beispiel:
- Kinderzuschlag
- Wohngeld
- Bürgergeld
Diese Leistungen können helfen, die finanzielle Situation von betroffenen Arbeitnehmern weiter zu verbessern und den Lebensstandard während der Kurzarbeit aufrechtzuerhalten. Es ist ratsam, sich über alle verfügbaren Optionen zu informieren, um die bestmögliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Einführung von Kurzarbeit: Wie schnell geht das?
Die Einführung von Kurzarbeit erfolgt in mehreren Schritten und kann in der Regel relativ schnell umgesetzt werden, sobald die Voraussetzungen erfüllt sind. Der gesamte Prozess hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, die die Geschwindigkeit beeinflussen können.
Im Durchschnitt dauert das Genehmigungsverfahren bei der zuständigen Agentur für Arbeit etwa zwei Wochen. In dieser Zeit prüft die Agentur die eingereichten Unterlagen und Nachweise des Arbeitgebers, um sicherzustellen, dass die Voraussetzungen für Kurzarbeit vorliegen. Diese Frist kann jedoch variieren, abhängig von der Komplexität des Antrags und der aktuellen Auslastung der Agentur.
Nach der Genehmigung kann die Kurzarbeit sofort eingeführt werden. Arbeitgeber sind verpflichtet, die betroffenen Mitarbeiter umgehend über die Änderungen zu informieren. Hierbei ist es wichtig, dass die Kommunikation klar und transparent erfolgt, um Unsicherheiten zu vermeiden.
Zusätzlich können Arbeitgeber in bestimmten Fällen auch vorübergehende Regelungen treffen, um die Kurzarbeit schneller zu implementieren. Beispielsweise können sie bereits vor der offiziellen Genehmigung mit den Mitarbeitern über die geplante Kurzarbeit sprechen, um die Zustimmung einzuholen und den Übergang zu erleichtern.
Insgesamt ist es entscheidend, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer eng zusammenarbeiten, um den Prozess der Einführung von Kurzarbeit so reibungslos wie möglich zu gestalten. Eine frühzeitige Planung und offene Kommunikation sind dabei der Schlüssel zum Erfolg.
Urlaubsregelung während der Kurzarbeit
Die Urlaubsregelung während der Kurzarbeit ist ein wichtiger Aspekt, den Arbeitnehmer beachten sollten. Grundsätzlich bleibt der Urlaubsanspruch auch während der Kurzarbeit bestehen. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer weiterhin Anspruch auf ihren regulären Jahresurlaub haben, unabhängig von der reduzierten Arbeitszeit.
Einige Punkte zur Urlaubsregelung während der Kurzarbeit:
- Urlaubsanspruch: Der Urlaubsanspruch wird durch die Kurzarbeit nicht verringert. Arbeitnehmer haben das Recht, ihren Urlaub in vollem Umfang zu nehmen, auch wenn sie in Kurzarbeit sind.
- Urlaubsnahme: Arbeitnehmer sollten ihren Urlaub idealerweise im Voraus planen und mit ihrem Arbeitgeber absprechen. Dies kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass der Betrieb weiterhin reibungslos läuft.
- Verfall von Urlaubsansprüchen: Es ist wichtig, die gesetzlichen Fristen für den Verfall von Urlaubsansprüchen zu beachten. Arbeitnehmer sollten ihren Urlaub rechtzeitig nehmen, um zu verhindern, dass Ansprüche verfallen.
- Urlaubsvergütung: Während des Urlaubs erhalten Arbeitnehmer weiterhin ihr reguläres Gehalt, auch wenn sie in Kurzarbeit sind. Dies bedeutet, dass der Urlaub nicht von den reduzierten Arbeitsstunden betroffen ist.
Zusammenfassend ist es für Arbeitnehmer wichtig, ihre Urlaubsansprüche während der Kurzarbeit zu kennen und aktiv zu nutzen. Eine offene Kommunikation mit dem Arbeitgeber über Urlaubspläne kann dazu beitragen, dass sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeiter als auch die des Unternehmens berücksichtigt werden.
Nach der Kurzarbeit: Was passiert dann?
Nach der Kurzarbeit ist es für Arbeitnehmer wichtig zu wissen, wie es weitergeht und welche Schritte nun erforderlich sind. Hier sind die wesentlichen Punkte, die nach der Rückkehr zur regulären Arbeitszeit zu beachten sind:
- Rückkehr zur Normalarbeitszeit: Arbeitnehmer kehren in der Regel zu ihren ursprünglichen Arbeitszeiten zurück, es sei denn, es wurden individuelle Vereinbarungen getroffen, die eine andere Regelung vorsehen.
- Überprüfung des Arbeitsvertrags: Es kann sinnvoll sein, den Arbeitsvertrag zu überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Bedingungen und Regelungen klar sind. Änderungen, die während der Kurzarbeit vorgenommen wurden, sollten dokumentiert sein.
- Aufarbeitung von Rückständen: Arbeitnehmer sollten sich darauf einstellen, eventuell Rückstände bei der Arbeit aufzuarbeiten. Dies kann zusätzliche Anstrengungen erfordern, um die gewohnte Produktivität wiederherzustellen.
- Gesundheit und Wohlbefinden: Die Rückkehr zur Arbeit kann für einige Arbeitnehmer stressig sein. Es ist wichtig, auf die eigene Gesundheit zu achten und gegebenenfalls Unterstützung in Anspruch zu nehmen, sei es durch Gespräche mit Vorgesetzten oder durch Angebote des Unternehmens.
- Feedback und Kommunikation: Offene Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen ist entscheidend, um eventuelle Unsicherheiten auszuräumen und den Übergang zurück zur Normalität zu erleichtern. Feedback über die Erfahrungen während der Kurzarbeit kann wertvoll sein.
- Fortbildungsmöglichkeiten: Arbeitnehmer sollten auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, an Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen, die während der Kurzarbeit angeboten wurden. Dies kann helfen, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern und die berufliche Entwicklung voranzutreiben.
Insgesamt ist es wichtig, die Rückkehr nach der Kurzarbeit aktiv zu gestalten und sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Eine proaktive Herangehensweise kann dazu beitragen, den Übergang zu erleichtern und die eigene berufliche Situation zu stabilisieren.
Steuerliche Aspekte des Kurzarbeitergeldes
Die steuerlichen Aspekte des Kurzarbeitergeldes sind für Arbeitnehmer von großer Bedeutung, da sie direkte Auswirkungen auf die persönliche Finanzsituation haben können. Hier sind die wesentlichen Punkte, die Sie beachten sollten:
- Steuerfreiheit: Das Kurzarbeitergeld selbst ist steuerfrei. Dies bedeutet, dass es nicht direkt versteuert wird, was für viele Arbeitnehmer eine Erleichterung darstellt.
- Progressionsvorbehalt: Obwohl das Kurzarbeitergeld steuerfrei ist, unterliegt es dem Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, dass es bei der Berechnung des Steuersatzes für das gesamte Jahreseinkommen berücksichtigt wird. Dadurch kann sich der Steuersatz für das übrige Einkommen erhöhen.
- Einkommensteuererklärung: Arbeitnehmer, die im Jahr mehr als 410 Euro Kurzarbeitergeld erhalten haben, sind verpflichtet, eine Einkommensteuererklärung abzugeben. Dies ist wichtig, um die steuerlichen Verpflichtungen korrekt zu erfüllen und mögliche Nachzahlungen zu vermeiden.
- Steuerliche Beratung: Es kann sinnvoll sein, sich von einem Steuerberater oder einer Lohnsteuerhilfe beraten zu lassen, insbesondere wenn Unsicherheiten über die steuerlichen Auswirkungen des Kurzarbeitergeldes bestehen. Dies kann helfen, finanzielle Nachteile zu vermeiden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Arbeitnehmer sich der steuerlichen Implikationen des Kurzarbeitergeldes bewusst sein sollten. Eine proaktive Planung und gegebenenfalls professionelle Unterstützung können dazu beitragen, die finanziellen Auswirkungen optimal zu steuern und rechtliche Verpflichtungen zu erfüllen.
Fazit zur Kurzarbeit und ihren Regelungen
Die Kurzarbeit stellt ein wichtiges Instrument dar, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Beschäftigung zu sichern und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Sie ermöglicht es Unternehmen, flexibel auf Veränderungen in der Auftragslage zu reagieren, während Arbeitnehmer einen Teil ihres Einkommens durch das Kurzarbeitergeld kompensiert bekommen. Dies trägt nicht nur zur finanziellen Stabilität der Beschäftigten bei, sondern fördert auch die Bindung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Die Regelungen zur Kurzarbeit sind klar definiert und bieten sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern einen rechtlichen Rahmen. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten über ihre Rechte und Pflichten informiert sind. Arbeitnehmer sollten sich aktiv mit den Möglichkeiten der Kurzarbeit auseinandersetzen, um im Bedarfsfall gut vorbereitet zu sein.
Zusätzlich ist die Möglichkeit zur Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen während der Kurzarbeit ein wichtiger Aspekt, der nicht nur den Beschäftigten zugutekommt, sondern auch den Unternehmen hilft, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. So können Mitarbeiter ihre Fähigkeiten erweitern und sich auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.
Insgesamt bietet die Kurzarbeit eine wertvolle Chance, um wirtschaftliche Krisen zu überstehen und gleichzeitig die Arbeitsplätze zu sichern. Eine umfassende Kenntnis der Regelungen und Verfahren ist unerlässlich, um die Vorteile dieser Maßnahme optimal zu nutzen und die eigene berufliche Zukunft zu sichern.
Häufige Fragen zur Kurzarbeit
1. Was ist Kurzarbeit?
Kurzarbeit ist die vorübergehende Reduzierung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit, um wirtschaftliche Schwierigkeiten eines Unternehmens zu überbrücken.
2. Welche Gründe kann es für Kurzarbeit geben?
Gründe können ein Rückgang der Auftragslage, Lieferengpässe, wirtschaftliche Krisen oder behördliche Anordnungen sein.
3. Wer kann in Kurzarbeit gehen?
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, darunter auch Leiharbeitnehmer, können in Kurzarbeit gehen. Auszubildende in bestimmten Fällen ebenfalls.
4. Wie hoch ist das Kurzarbeitergeld?
Das Kurzarbeitergeld beträgt 60% des ausgefallenen Nettoentgelts und 67% für Beschäftigte mit mindestens einem Kind.
5. Wie lange kann Kurzarbeit in Anspruch genommen werden?
Kurzarbeit kann in der Regel für maximal 12 Monate beantragt werden, in besonderen Fällen bis zu 24 Monate.